Praxis für integrative Psychotherapie und Verhaltenstherapie

Diplom-Psychologe Andreas Roth-Biskamp | Bad Hersfeld

Akzeptanz- und Commitmenttherapie

Die Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT, gesprochen wie das englische Wort act) ist ein neuer Behandlungsansatz, der ebenfalls in der Tradition der Verhaltenstherapie steht. Er wurde non Steven C. Hayes et. al. (1999) unter gleichem Namen veröffentlicht. Klassische Techniken der Verhaltenstherapie werden mit achtsamkeits- und akzeptanzbasierten Strategien kombiniert.

Menschen können leidvolle Probleme erleben, die nicht veränderbar sind und über die sie keine direkte Kontrolle haben. Nehmen Sie z. B. den Verlust eines geliebten Menschen, den Verlust eines sicher geglaubten Arbeitsplatzes oder eine schwere Krebserkrankung. In einer Psychotherapie sollte der Patient zunächst unterscheiden lernen, über welche Aspekte eines Problems er Kontrolle und Einflussmöglichkeit hat und über welche nicht. ACT bietet vor allem bei unvermeidbaren leidvollen Erfahrungen (= Restriktionen) ein Handwerkszeug zum konstruktiven Umgang damit.

Eine Strategie von ACT ist die Entwicklung einer radikalen Akzeptanz. Akzeptanz bedeutet im Gegensatz zu Widerstand oder Resignation, die Realität zu akzeptieren wie sie ist; loszulassen, was nicht zu halten ist; konstruktiv und offen mit der Situation und den eigenen Gedanken und Gefühlen umzugehen.

Eine zweite Strategie von ACT im Umgang mit unvermeidbaren leidvollen Erfahrungen ist, den eigenen inneren Werten und damit verbundenen Zielen verpflichtet zu bleiben. Das englische Wort Commitment bedeutet soviel wie innere Festlegung und Verpflichtung. Ein Commitment liegt vor, wenn ich sage: "Dies oder jenes ist mir wichtig!" und das auch so meine. Ich werde dann mein Verhalten und alles, was in meiner Macht steht, entschlossen danach ausrichten.

Gerade in Anbetracht von unvermeidbarem Leiden (Alter, Krankheit, Tod und Verlust) können Patienten aus einer Haltung von Akzeptanz und Commitment wieder Kraft und Sinngebung schöpfen.

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